Die Stadt auf dem Plateau wird seit den frühen Morgenstunden von Karawanen mit Dromedaren belebt, die aus jeder Ecke wie Geister erscheinen, die ins Nichts starren.
Wir wissen nicht, woher sie kommen, aber sie kommen weiter an, füllen die Straßen und lassen sich dann am Bett des alten Flusses nieder, der seit undenklichen Zeiten ausgetrocknet ist, mit ihren Akazienzweigen beladen, die zum Brennen verwendet werden.
Vor ihnen führt der Mann, der in seine weiße Tunika eingewickelt ist, und der sie dann geschickt nebeneinanderstellt.
Gleichzeitig wandert ein anderes Volk zum Flussbett: farbige Frauen, begleitet von werkwürdigen Regenschirmen, um sich vor dem blendenden Licht einer sengenden Sonne zu schützen.
Ein Aufruhr bunter Kleider, die die entzückenden, jungen Körper und ihre langen Beine einwickeln.
Nur Augen spähen ins Freie; undurchdringliche Augen, die auf die Welt draußen starren, als ob sie ihnen nicht gehörten.
Sie schauen teilnahmslos und hören schweigend zu.
Ziselierte Augen, mit so viel Meisterschaft gezeichnet, so schön, dass sie nicht real erscheinen.
Die Sonne setzt ihre unerbittliche Reise in Richtung Zenit fort.
Zum Schutz von Frauen und Kindern werden Regenschirme geöffnet.
Das Ufer des alten Flusses ist ein Regenbogenstreifen, der unerbittlich schwankt.
Die Straßen der Stadt werden mit Dromedaren wieder lebendig.
Sie werden auf dem Plateau verloren gehen.
“Ziselierte Augen, mit so viel Meisterschaft gezeichnet, so schön, dass sie nicht real erscheinen.”
Backstage
Der größte Markt des Landes findet jeden Montag in der Stadt Cheren statt. Seit Sonntag kommen auch Karawanen von Dromedaren aus fernen Dörfern und Städten für mehr als eine Tagesreise an. Montags ist das Ufer des alten trockenen Flusses eine Symphonie schöner Frauen verschiedener ethnischer Gruppen. Es ist ein Farbenrausch, der auf kleinem Raum eingeschlossen ist. Es ist ein magischer, unumgänglicher Moment. Für zwei Tage und zwei Nächte wird Cheren unerbittlich lebendig.