Durch das Gebiet des Nationalparks Stilfser Joch entfaltet sich zwischen Eis un Felsen der Ortler Höhenweg, der mit seinen 120 km, seinen Gipfeln auf über 3.000 Metern und einem Gesamthöhenunterschied von 8.126 m als eine der schwierigsten Wanderungen der Alpen gilt. Geübte und Erfahrene Wanderer können diesen Höhenweg aufgrund seiner Eigenschaften am besten meistern.
In sieben Tagesetappen kann man alles bewundern, was der Nationalpark zu bieten hat: die Schönheit des Stilfserjoch-Eis, die Pracht des Ortlers und die lokale Fauna.
Wenn man jedoch nicht die gesamte Strecke zurücklegen möchte, kann man die Tour mit all ihren sieben Etappen auch einzeln als Tagestouren zurücklegen.
Der Ortler Höhenweg beginnt an einem symbolischen Punkt des Nationalparks: dem Stilfser Joch.- Der erste Streckeabschnitt von 18,5 km und 1.800 Höhenmetern bergab führt von der Forcola-Hütte und entlang des Almweges nach Stilfs, einem kleinen Ort unweit des Vinschgaus. Entlang dieser Wege kann man nicht nur die gesamte Kette von Stilfser Joch und Ortler, sondern auch viele Blumenwiesen und unzählige Tiere wie Gämsen und sogar einige Bartgeier bewundern.
- Von Stilfs bis zur Serristorihütte: Mit einem Höhenunterschied von 1.796 m und einer Länge von 17 km dauert die Route ca. 9 Stunden und führt durch das Weiderbödele durch den Hochstücklwald. Die atemberaubende Aussicht und die Anstrengung werden nicht fehlen.
- Der dritte Tag beginnt direkt bei der Serristori-Hütte und führt weiter in Richtung Nino Corsi-Hütte: Mit einem Höhenunterschied von 913 m und einer Länge von 14 km dauert die Route etwa 8 Stunden und führt über die Bergstation der Sesselbahn Pulpito und den Pass del Beltovo. Auf dieser Strecke beginnen wir uns nach und nach wieder den Höhenlagen zu nähern und bewundern das Eis und die Berge bis zur Grenze zu Österreich.
- Ab dem vierten Tag wird die Erschöpfung stärker sein. Bei einem Höhenunterschied von 1.000 m und einer Länge von 12 km dauert die Strecke von der Nino Corsi Hütte zur Pizzini Hütte ca. 6 Stunden. Über dem Schrüttensee überquert man verschiedene Passagen auf Eis, daher ist es wichtig, eine Eisausrüstung dabei zu haben. Ein Bergführer ist besonders für Anfänger zu empfehlen.
- Der fünfte Tag beginnt bei der Pizzini-Hütte und erreicht Sant’Antonio: Bei einem Höhenunterschied von 900 m und einer Länge von 20 km dauert die Route etwa 8 Stunden. Abstieg auf dem Weg von Alta Val Zebrù nach Valle Rin Maré. Anschließend geht es weiter zum Nationalpark-Besucherzentrum.
- Von Sant’Antonio zum Cancano See: Bei einem Höhenunterschied von 1.400 m und einer Länge von 16 km dauert die Strecke etwa 8 Stunden. Aufstieg auf 1.500 Meter und dann Abstieg zum Parco dei Bagni bis zu der Premadio Brücke, von hier aus geht es hinauf ins Fraele Tal. Dann geht es wieder hinunter und nach und nach kannt man in der Ferne Wiesen und Wälder bewundern.
- Vom Cancano See bis zum Stilfser Joch: Bei einem Höhenunterschied von 1.800 m und einer Länge von 22 km dauert die Strecke ca. 8 Stunden. Weiter bis zur Brücke Fornelle und auf dem militärischen Saumpfad zur Malga di Pedenolo bis zum Stilfser Joch hinauf.
Am Fuße des Ortlers, zwischen Eis und Fels, diese Route durchquert einige der schönsten Landschaften Norditaliens. Von den 650 Metern des Talbodens bis zu den fast 4.000 Metern der Gletscher, von den Feuchtgebieten bis zu den Kalkböden, kann man zwischen Hirschen, Rehen, Gämsen, Steinböcken, Murmeltieren, Eichhörnchen, Dachsen und wer weiß wer noch wandern, und die höchsten Berge Südtirols erobern!